Die grüne Fee, wie Absinth auch genannt wird, ist eine wahre Legende unter den Spirituosen. Er genauso berühmt wie berüchtigt – wird ihm doch unter anderem eine halluzinogene Wirkung nachgesagt, die über die Wirkung “herkömmlicher” Spirituosen hinausgeht. Auch soll Absinth eher belebend denn sedativ wirken, im Gegensatz zur Wirkung reinen Alkohols.
Der Spitzname “la fée verte”, zu Deutsch: Die grüne Fee, bezieht sich auf die charakteristische Grünfärbung des Getränkes, das gleichermaßen berühmt wie berüchtigt ist. Berühmt einerseits, weil sich das Getränk nach seiner Erfindung im 18. Jahrhundert (wobei sich die Gelehrten über die Identität des Erfinders streiten) schnell seinen Siegeszug durch Europa, und schließlich auch über New Orleans in der Neuen Welt an. Der Absinth war so beliebt, dass die “grüne Stunde” bei vielen in den festen Tagesablauf integriert wurde.
Nicht jedoch in Amerika – dort verhinderte die Prohibition (der Verbot von alkoholischen Getränken) seine Ausbreitung, und später wurde der Absinth nach und nach auch in Europa verboten, da ihm schwere Nebenwirkungen zugeschrieben wurden. So soll ein junger Franzose im Absinthrausch seine gesamte Familie getötet haben, mehrere Leute sollen erblindet sein, auch stand Absinth im Verdacht, stark suchtgefährdend zu sein. Neuere Forschungen besagen, dass diese Berichte eher auf unsachgemäße Herstellung zurückzuführen sind, denn auf besondere Inhaltsstoffe des Absinth.
Hinzu kommt, dass der Absinth auch weiterhin so beliebt war, dass man gerade in Frankreich ohnehin fast zu jeder Zeit Absinthe kaufen konnte – trotz des Verbotes, dass inzwischen in der EU wieder aufgehoben wurde. Absinth kann also wieder völlig legal hergestellt, ver- und gekauft und auch konsumiert werden.