Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn und sehr wenigen ist er egal: Der Besuch beim Arzt. Vor allem ältere, einsame Menschen genießen die für sie oftmals ungewohnte Aufmerksamkeit und die fürsorglichen Erkundigungen nach ihrer Befindlichkeit. Gerade ältere Menschen werden mit ihren
Beschwerden eher belächelt und als Hypochonder abgetan, weshalb sie das Interesse des Arztes, der sie und ihre Gebrechen, aus professioneller Pflicht ernst nehmen muss, umso mehr genießen. Auf der anderen Seite stehen die Menschen, die beim Gedanken an die Arztpraxis von der kalten, nackten Angst gebeutelt werden. Viele leiden einerseits unter ihrer Phobie vor
Injektionen oder anderen Schmerzen, die der Arzt durch seine Folterinstrumente verursachen kann, andere leiden unter der Angst vor einer
schlimmen Krankheit. Um diesen Menschen die Angst vor dem Doktor etwas zu nehmen, ist ein geschultes ruhiges Hilfspersonal auf der einen Seite, genauso wichtig, wie den Eindruck der kalten Sterilität der
Praxiseinrichtung etwas zu mindern, auf der anderen Seite. Ärzte sollten insbesondere darauf achten, ihre Praxen in hellem freundlichem Licht zu halten. Die Behandlungsräume sollten zwar praktisch und zweckdienlich sein, aber keinesfalls grell und abschreckend wirken. Eine entspannte, ruhige Atmosphäre und ein gemütliches, einladendes Wartezimmer sollten den Patienten willkommen heißen. Stolpert der Patient gleich beim Betreten den Warteraumes über
Kinderspielsachen, die aus Regale purzeln und findet nur Lektüre aus Zeiten, in denen man die Erde noch für eine Scheibe hielt, vor, steigert das mit Sicherheit sein Wohlbefinden nicht. Gerade Ärzte die sich schon an der Spitze der top ten der meistgefürchteten Mediziner befinden, sollten auf derartige Details achten, damit nicht eines Tages ihre Wartezimmer leer bleiben.